Zum Hauptinhalt springen

1957 - vier Kinos in Schwabach

Seit 1957 sind ein paar Jährchen ins Land gegangen und von ehemals vier Kinos "läuft" inzwischen nur noch eines, das Luna.

Eine Werbung aus dem Schwabacher Tagblatt gibt es aber als Erinnerung an den Dezember '57 für alle Schwabacher Kino-Fans:

Kinos in Schwabach

Kennen Sie es auch, das Erlebnis Kino? Man zieht sich schick an, geht vorher Essen oder trifft sich mit Freunden im Foyer. Zusammen wird ein Film - vorher oder im Kino - ausgesucht. Dann werden Bier, Cola und Popcorn besorgt. Während der Kinowerbung plaudert man bis der Eisverkäufer kommt (ich erinnere mich besonders an meine Kindheit, in der es "Pflicht" war 10 kleine Eispralinen in der Schachtel direkt am Platz zu kaufen). Und wenn der Vorhang beiseite gezogen wird und alle Gäste verstummen ist man angekommen: dort, wo Filme zu Filmen werden; im Kino.

Und weil mich das multimediale Erlebnis im Kino schon immer begeistert hat, die große Leinwand mich viel mehr fesselt als selbst der größte Fernseher, mache ich hier Werbung. Werbung für kleine Kinos, Werbung für die Kinos in meiner Stadt: der Goldschlägerstadt Schwabach.

Definition

Das KINO ist ein Aufführungsbetrieb für jedwede Arten von Filmen. Wie beispielsweise im Slogan "Kino - dafür werden Filme gemacht" kann Kino auch als Begriff für Filmkunst oder das In-Das-Kino-Gehen und das damit einhergehende Erlebnis (inkl. Popcorn und Eis) stehen.

Die Erfindung des Kinos bzw. des Films beruht auf den Entwicklungen der Brüder Auguste Marie Louis Nicolas Lumière (* 19. Oktober 1862 in Besançon; + 10. April 1954 in Lyon) und Louis Jean Lumière (* 5. Oktober 1864 in Besançon; + 6. Juni 1948 in Bandol, Var).  Sie entwickelten den Projektor Domitor, später Cinématograph. Daraus wurde im Deutschen die Kinematographie. Sie ist eine Weiterentwicklung des Kinetoscope von 1893, der das Betrachten von Filmmaterial durch ein Okular ermöglicht.

Besonders mit dem Film "Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat" glückte ein beeindruckendes Stück Kunst: Laut übermittelten Informationen rannten die ersten Zuschauer aus dem Café in dem der Film gezeigt wurde, weil sie dachten der Zug würde gleich von der Leinwand in den Filmvorführungsraum stürzen.

Die Anfang des 20sten Jahrhunderts in Großstädten gebauten Kinopaläste ahmten Opernhäusern nach und zeigten zu Anfang Stummfilme. Tonfilme kamen ab 1926 zur Aufführung. Der Farbfilm zog in den 1930er Jahren in die Kinos ein (Technicolor-Verfahren und Agfacolor-Verfahren).

Seit den 1950er Jahren setzte sich mehr und mehr das Fernsehen durch und löste ein massenhafte Kinosterben aus. Leider öffneten in den 1980ern viele Multiplex Kinos in den Metropolen, häufig an Stadträndern aber wie in Nürnberg auch zentral in Großstädten, und führten damit zu einem weiteren Schwund an kleinen Kinos in ihrem Einzugsbereich. Zuletzt wurde das Scala in der Bahnhofstraße abgerissen, um einem Mehrfamilienhaus Platz zu machen.

Aber ein kleines, feine Kinos gibt es noch: das Luna hat überlebt.